Herausforderung Leben gemeinsam meistern

Was bedeutet es, ein Kind mit Aufmerksamkeitsdefiziten in der Klasse zu haben?

Hat man ein Kind mit einem diagnostizierten Aufmerksamkeitsdefizit in der Klasse, raten wir zu einem gut strukturierten Unterricht, weil die Kinder sozusagen keinen eingebauten Filter haben, der hilft Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. 

Es liegt hier mit Sicherheit keine Absicht vor, wenn das Kind eine Doppelstunde nicht durchhält und durch motorische Unruhe auffällt oder schlecht zuhören kann. Hier handelt es sich um eine handfeste Funktionsstörung des Gehirns, die Sie ernst nehmen sollten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen Kinder mit AD(H)S im Unterricht begegnen, ist angesichts der Zahl von geschätzten 530.000 Kindern in Deutschland als nicht gering einzuschätzen.

In diesem Fall kann der/die Unterrichtende mit vielen Ideen aufwarten, um dem betroffenen Kind deutlich zu machen, was tatsächlich wichtig ist.

Es hilft also ungemein, wenn Lehrkräfte mit verbaler Deutlichkeit, visuellen Hilfen und Eindeutigkeit, in allem, was Sie tun, arbeiten. 

Wir raten allen. die in Schule arbeiten: Geben Sie dem Kind mit AD(H)S regelmäßig Rückmeldungen und orientieren Sie sich am Schüler mit den Konzentrationsproblemen: 

Trudelt dieser nämlich, ist der Unterricht mit Sicherheit nicht strukturiert genug. Was ein gesundes Kind kompensieren kann, gelingt einem Kind mit einem unorganisierten Gehirn nicht von selbst. 

Eine aktuelle Studie von Professor Mark Rapport, Leiter der Children´s Learning Clinic of Central Florida, zeigt sogar, dass ADHS Symptome nicht allgegenwärtig sind. Schauen Kinder mit Stoffwechselstörung Fern oder machen etwas anderes, wobei sie passiv konsumieren und das Arbeitsgedächtnis nicht beansprucht wird, ist ein Sitzen an einem Platz ohne Zappeln kein Problem. Sobald jedoch das Arbeitsgedächtnis von ADHSlern involviert sei, könnten sie nicht still sitzen. 

Klingt paradox? Ist aber so! 

Sind bestimmte Gehirnregionen beteiligt oder unbeteiligt, reagieren Kinder mit ADHS offensichtlich mit oder ohne Aktivität.

Lehrkräfte, die dies wissen und akzeptieren, können anders mit Hyperaktivität bei der Planung von Unterricht umgehen. 

Wir empfehlen sogar Bewegung wie bei Schleich-Diktaten vorkommend in Fächern wie Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch gezielt einzusetzen.  Das tut allen Kindern gut, nicht nur Kindern mit AD(H)S.

Kindern mit Stoffwechselstörung würden wir stilles Bewegen im Klassenraum explizit zwischendurch erlauben, z.B. folgende Handlungen: 

  • zum Anspitzen zum Mülleimer gehen
  • Arbeitsmaterialien aus dem Regal holen
  • Kreide für den Lehrer besorgen 
  • oder Ähnliches

In Phasen, in denen langes Zuhören verlangt wird, kann zeitgleich vielleicht sogar das Legen von Puzzles erlaubt werden. Entweder am eigenen Platz oder an einem separaten dafür vorgesehenen Ort im Klassenzimmer.

Es gibt sogar Schulen, die zwei oder drei Ergometer im Raum aufstellen. Auch hier profitieren andere Kinder mit einem natürlichen Bewegungsdrang. Ein Wechsel kann ruhig (ohne Reden) erfolgen und in Phasen von 10 bis 20 Minuten getaktet sein.

Der Einsatz von Schul-Hunden wirkt sich ebenfalls positiv auf die Atmosphäre aus, speziell ausgebildete Tiere beruhigen Kinder mit hohem Stress-Level. Natürlich nur, wenn man weiß, wie man die Hunde vernünftig einsetzt. Sonst zieht womöglich Chaos in den Unterricht ein und nichts ist gewonnen.   

Grundbedingung für alle oben beschriebenen Maßnahmen kann sein: Erlaubt sind Ersatzhandlungen, Alternativangebote zum Bewegen, solange alles still abläuft und die anderen Schüler nicht mit Absicht abgelenkt werden. 

Es gibt mittlerweile auch genügend Unterrichtsmaterialien, bei denen Unterricht so gestaltet wird, dass die Kinder nicht permanent auf ihren Plätzen verharren müssen.

Die Problematik im Umgang mit unkonzentrierten Kindern in der Schule bietet im Gegensatz zu dem, was Eltern (in den Ferien unter Umständen sogar 24 Stunden lang) leisten, einen überschaubaren Rahmen. 

Und trotzdem sind Kinder mit AD(H)S meist die Verlierer im jeweiligen Schulsystem.  

Folgende Botschaft haben amerikanische Kinder mit ADHS für ihre Lehrer laut brainhighways, einem Netzwerk für betroffene Kinder. Die Aussagen helfen uns zu verstehen, was Kinder in der Schule brauchen. Sie bestätigen außerdem die oben getätigten Aussagen:  

Quelle: https://www.facebook.com/goFeminin/videos/1668366399864160/




 

 

 

 


















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